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Spätestens seit in Kraft treten der DSGVO und dem Urteil zum aktiven zulassen von Cookies auf Webseiten ist Ihnen sicher schon einmal der Begriff „Tracking-Cookie“ aufgefallen. Der Laie weiß natürlich damit nicht viel anzufangen, weshalb wir Ihnen im folgenden Artikel näher erläutern möchten, wofür sog. Tracking-Cookies nötig sind und in wie weit sich dies auf Ihre Privatsphäre und Ihr Surfverhalten auswirkt.
Tracking-Cookies werden für Marketing-Zwecke genutzt
Allgemeine Definition
Damit Sie sich ein Bild von Tracking-Cookies machen können, möchten wir noch einmal kurz auf allgemeine Definition von Cookies eingehen. Cookies werden von Webseiten erstellt, um gewissen Daten durch den Browser auf Ihrer Festplatte zu speichern. In der Regel enthalten diese:
- Informationen über den Standort
- die eingestellte Sprache des Browsers oder Systems
- persönliche Surfeigenschaften
Meist sind Cookies nur wenige Bytes groß und stören nicht weiter. Dennoch muss bereits seit einem Urteil des EuGH aus dem Jahre 2019 die Nutzung bzw. Speicherung von Cookies aktiv zugestimmt werden, bevor diese bei einem Webseitenaufruf geladen und gespeichert werden, damit sich diese der aktuellen DSGVO unterordnen können.
Tracking-Cookies erfordern aktive Zustimmung
Beim hier beschrieben Tracking-Cookie verfolgt der Webseitenbetreiber das Ziel Sie nachverfolgen und wiedererkennen zu können. Dies ist eine wichtige Eigenschaft für Inhaber von Webseiten oder Webshops, damit diese Ihre Marketingstrategie entsprechend auswerten und ggf. anpassen oder optimieren können. Doch das geht nur, wenn Sie als Nutzer der Nutzung der Cookies aktiv zustimmen.
Webseitenbetreiber bedienen sich aber hier gerne einem kleinen Trick: Und zwar wird die gänzliche Aktivierung gerne durch grüne Buttons verdeutlicht. Menschen klicken gerne auf grüne Buttons, weil die Farbe grün einen positiven Anschein bewirkt. Doch dann werden sämtliche Tracking-Cookies aktiviert und somit werden Cookies auf Ihrem Smartphone, Computer, Notebook oder Laptop gespeichert. Aber auch ein späterer Aufruf des Shops könnte Sie dennoch als Kauf zuordnen, da Tracking-Cookies meist eine gewisse „Lebensdauer“ haben und teilweise mehrere Wochen auf Ihrer Festplatte gespeichert werden, bis diese sich dann schließlich von selbst löschen. Um dem entgegen zu wirken könnten sie bspw. Cookies ganz einfach selbst in Google Chrome oder Cookies in Firefox löschen.
Tracking-Cookies dienen der Nachverfolgung
Besonders im Affiliate-Marketing werden Tracking-Cookies verwendet. Durch den Tracking-Cookie können Nutzer dem jeweiligen Affiliate eindeutig zugeordnet werden. Sollten Sie bspw. über eine Gutscheinewebseite einen Shop aufgerufen haben und daraufhin einen Kauf tätigen, wird der Betreiber der Gutschein-Webseite mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Provision von dem Affiliate erhalten, da Sie durch den Tracking-Cookie über den Aufruf der Webseite zugeordnet werden konnten.
Wie sich Tracking-Cookies auf Ihr Nutzerprofil auswirken
Doch Tracking-Cookies eigenen sich nicht nur für Affiliate-Marketing. Es werden ganze Nutzerprofile gespeichert. So kann Ihnen bspw. auf anderen Webseiten oder auch in sozialen Netzwerken personalisierte Werbung angezeigt werden. Die verwendeten Informationen könne dabei ganz unterschiedlich ausfallen:
- eingegebene Suchbegriffe auf Google oder anderen Suchmaschinen
- bereits besuchte Webseiten oder Shops
Der Tracking-Cookie beobachtet und notiert dabei Ihr Surfverhalten um daraufhin entsprechende Werbeanzeigen zu schalten – natürlich mit dem Ziel Sie zu einem Kauf zu verleiten. In den meisten Browsern können Sie auch einen Inkognito-Modus aktivieren, der somit keine persönlichen Daten speichert und somit auch keine Tracking-Cookies zulässt.
Beispiele für die Nutzung von Tracking-Cookies
Wie bereits anfangs erwähnt werden Tracking-Cookies von nahezu allen Coupon- oder Gutschein-Portalen genutzt. Diese betreiben allesamt Affiliate-Marketing. Wenn Sie also nun über das Gutscheinportal einen Webshop aufrufen und dann einen Kauf abschließen erhält der Betreiber des Gutscheinportals eine Provision. Dies kann aber nur mit einem aktiven Tracking-Cookie realisiert werden. Wenn Sie also bspw. Firefox im privaten Modus nutzen, hätte der Affiliate keine Provision erhalten, weil der Tracking-Cookie nicht gespeichert und Ihnen zugeordnet werden konnte.
Fazit zu Tracking-Cookies
Sie sehen also, dass Tracking-Cookies in Zeiten des Online-Marketings ein wichtiges – nahezu essentielles – Werkzeug sind, um effektiv Werbung und Sales zuordnen zu können. Dennoch trifft die Nutzung von Tracking-Cookies immer wieder eine die Problematik des Datenschutzes. Erst wenn Tracking-Cookies aktiv zugestimmt werden, sollte dies unproblematisch für Webseitenbetreiber sein. Obwohl bereits seit 2019 Tracking-Cookies aktiv zugestimmt werden muss, nutzen immer noch unzählige Webseitenbetreiber Cookies ohne ausdrückliche Zustimmung. Dies kann unter Umständen erhebliche Geldstrafen und Abmahnungen zur Folge haben.