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Glasfaser-Ausbau in Deutschland

Deutschland treibt den Glasfaser-Ausbau kräftig voran. In vielen Regionen sind die schnellen Internetverbindungen bereits verfügbar. Doch die Nachfrage dafür stockt. Zwischen den verschiedenen Bundesländern gibt es enorme Unterschiede. In Berlin beispielsweise sind nur drei von 100 Haushalten mit dem Glasfasernetz verbunden. Berlin steht damit ganz hinten in Deutschland. In Schleswig-Holstein sind es knapp 20 Prozent, die via Glasfaser das Internet nutzen.

Laut einer Studie des Breitbandverbandes Breko, dem in Deutschland über 230 Netzbetreiber angeschlossen sind, fällt das Land stark auseinander, wenn es um diese Zukunftstechnologie geht. 25 Prozent der Haushalte hat Zugang zum schnellen Glasfasernetz. Das sind rund 12,7 Millionen Haushalte. Sie haben das Hochgeschwindigkeits-Internet in Reichweite, teilweise an der Straße und teilweise bereits im Haus. Die Anbieter können die Haushalte ohne weitere Vorbereitung direkt anschließen.

Beispiel: Wie hoch ist die Verfügbarkeit in Bad Saulgau?

Per Glasfaser können sich bislang erst ein Prozent der Haushalte mit dem Internet verbinden. Doch in Bad Saulgau steht Breitband-Internet zur Verfügung. Die Geschwindigkeit beträgt mindestens 50.000 kbit/s. 94 Prozent der Haushalte haben DSL in Reichweite, bei 69 Prozent könnte der Anschluss via Kabel-Internet erfolgen. 5G haben 65 Prozent der Haushalte verfügbar und LTE hat eine 100-Prozent-Verfügbarkeit.

Verfügbarkeit von DSL am höchsten

Via DSL stehen die Chancen am besten, schnelles Internet in Bad Saulgau zu bekommen. Im Vorwahlbereich 07581 ist der Internetzugang mit 50.000 kbit/s für 94 Prozent der Haushalte verfügbar, und zwar über das Festnetz. Für 44 Prozent der Haushalte ist sogar ein schneller VDSL-Anschluss möglich, mit 250.000 kbit/s.

Gibt es in Bad Saulgau Kabel-Internet anstelle von DSL?

Wenn Sie eine Verfügbarkeitsabfrage im Internet starten, sehen Sie, dass die Chancen auf einen schnellen Internetanschluss via Kabelanschluss gut stehen. Mehr als 50 Prozent der Haushalte nutzt bereits Kabel-Internet via Koaxialkabel.

Glasfaserausbau dauert noch eine Weile

Etwa ein Prozent der Haushalte ist bereits mit Glasfaser-Internet versorgt in Bad Saulgau. Noch dauert es an, dass die Zukunft des superschnellen Internets in der Kleinstadt ankommt. Es ist zu hoffen, dass der Anbieter dranbleibt und den Ausbau weiter vorantreibt. Die Alternative von schnellem DSL mit 250.000 kbit/s ist nur in 44 Prozent der Haushalte verfügbar. Auch hier muss der Ausbau noch weiter vorangetrieben werden.

Glasfaserausbau in Gesamtdeutschland

In Deutschland sind rund 12,3 Millionen Haushalte mit dem Glasfasernetz verbunden. Das ist die Zahl für 2022, also noch ziemlich aktuell. Eine aktive Nutzung erfolgt allerdings nur in 3,4 Millionen Haushalten. Die Zahl der angeschlossenen Haushalte und auch die Zahl der aktiven Nutzer ist stark angestiegen. Dennoch ist die Versorgung in Deutschland mit Highspeed-Internet noch nicht zum Besten bestellt.

Dringende Investitionen notwendig

Damit die Unternehmen die Infrastruktur weiter ausbauen können, sind weitere Investitionen notwendig. Das bestätigen die Daten der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Den Daten zufolge gab es Ende 2021 in Deutschland nur etwa sieben Prozent stationäre Breitbandanschlüsse, die die Nutzer per Glasfaser ins Internet brachten. Das sind noch nicht einmal drei Prozent mehr als zwei Jahre davor. Es gibt kaum einen andere Industrienation mit einem so geringen Glasfaseranteil.

Download-Geschwindigkeit ebenfalls extrem schlecht

Im Ländervergleich ist auch die allgemeine Downloadgeschwindigkeit in Deutschland unter ferner liefen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag im September 2022 bei 76.500 kbit/s. Die Hälfte der User in Deutschland hat eine viel niedrigere Geschwindigkeit zur Verfügung. Weltweit das schnellste Internet gibt es übrigens in Chile. Der Medianwert liebt bei 217.400 kbit/s. Daran sollte sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen.

Südkorea ist Weltspitze

In Südkorea liegt der Glasfaseranteil bei knapp 90 Prozent, das ist absolute Weltspitze, so die Informationen bei Statista.de. Die europäische Spitze führt Spanien an, mit rund 79 Prozent. Frankreich, Deutschlands direkter Nachbar schafft es immerhin auf 46 Prozent. Es gibt nur sehr wenige OECD-Länder, die schlechter als die Bundesrepublik Deutschland abschneiden. Dazu gehören Österreich und das Vereinigte Königreich

Starker Anstieg für die nächsten fünf Jahre prognostiziert

Der Branchenverband Breko prognostiziert einen Anstieg der Downloadgeschwindigkeit der Breitbandanschlüsse von derzeit 159.000 kbit/s auf 844.000 kbit/s innerhalb der nächsten fünf Jahre. Grundlage der Berechnungen ist der jährliche Anstieg der Datenmengen über Festnetzanschlüsse. Die Datenmenge steigt jährlich etwa um 33 Prozent.

Große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern in Bezug auf die Glasfaserquote ist enorm hoch. Laut Breko liegt das an den derzeitigen Rahmenbedingungen. Berlin war bislang gut mit VDSL- und TV-Kabelanschlüssen versorgt. Die Nachfrage nach schnellen Glasfaseranschlüssen war eher zurückhaltend. Entsprechend haben sich die Anbieter auch mit dem Ausbau des Glasfasernetzes zurückgehalten. Doch der Ausbau nimmt jetzt Fahrt auf.

Ländliche Regionen besser versorgt

Tatsächlich ist es sogar so, dass der Ausbau in den ländlichen Regionen schneller vorangeht als in den Städten. Das liegt vor allem daran, dass die Konkurrenz durch andere Anbieter nicht so groß ist. Schleswig-Holstein ist bereits relativ gut versorgt, was in erster Linie daran liegt, dass das Land frühzeitig Förderprogramme aufgelegt und einen Pakt mit den Unternehmen geschlossen hat.

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