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Dem Unternehmen Netflix ist das illegale Account-Sharing bereits seit Jahren ein Dorn im Auge. Nun sucht Netflix nach Lösungen, um das weitergeben der Login-Daten an Freunde oder Familien-Mitgliedern, die außerhalb des selben Haushalts wohnen, zu unterbinden. Wie das Unternehmen dabei vorgehen möchte und welche Konsequenzen die illegale Weitergabe der Zugangsdaten für Netflix-Nutzer haben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
So ist die Konto-Teilung weiterhin erlaubt
Netflix sieht die Teilung eines Kontos nur für Familien-Mitglieder innerhalb eines Haushalts vor. Das heißt, Personen die im gleichen Haushalt wohnen, wie z.B. Vater, Mutter, Kinder und Großeltern dürfen ohne Einschränkung Serien und Filme von Netflix über ein und denselben Zugang streamen. Das steht sogar in den AGBs des Streaming-Dienstes. Die Anzahl der gleichzeitigen Streams und Nutzung pro Account, richtet sich übrigens an das ausgewählte Abo. So richtet sich das Basic-Abo für alleinstehende Singles und kostet 7,99 Euro pro Monat. Das Standard-Abo für 11,99 Euro ist für Zwei-Personen-Haushalte geeignet. Das Premium-Abo für 15,99 Euro ist für Familien mit bis zu vier Personen ausgerichtet.
Zusammengefasst bedeutet dies:
- Das Basic-Abo beinhaltet ein Account, mit dem auf nur einem Endgerät gleichzeitig gestreamt werden kann.
- Im Standard-Abo können Filme und Serien auf bis zu zwei Endgeräte gleichzeitig gestreamt werden.
- Das Premium Abo eignet sich für Familien und gleichzeitigen Streams auf bis zu vier Geräten.
Das gleichzeitige Streaming-Vergnügen ist natürlich nur für Personen im gleichen Haushalt angedacht!
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Konto-Teilung wird von vielen Nutzern missbraucht
In vielen Fällen kommt es natürlich dazu, dass das Konto nicht nur innerhalb eines Haushalts mit Familien-Mitgliedern geteilt wird, sondern auch unter verschiedenen Haushalten, unter Freunden und Verwandten. Das diese Praktik bereits vielfach betrieben wird, ist dem Unternehmen Netflix natürlich klar. Doch hierdurch gehen dem Unternehmen mehrere Millionen Euro an Einnahmen verloren. Genau aus diesem Grund möchte Netflix jetzt gegen die missbräuchliche Weitergabe der Login-Daten vorgehen. Wie aus einer Umfrage des Senders CNBC hervorgehet, gaben über 35 Prozent der Befragten Netflix-Nutzer zu, dass sie Ihren Account regelmäßig mit Freunden und Personen außerhalb des eigenen Haushaltes teilen.
Der Häufigste Grund dafür, dass Netflix-Nutzer ihre Zugangsdaten teilen, liegt darin, die monatlichen Kosten zu senken. Denn kostet das Basic-Abo für Single-Nutzer 7,99 Euro, liegt der Preis bei monatlicher Kostenteilung bei einem Standard-Abo nur noch bei rund 6 Euro und bei dem Premium-Abo geteilt durch vier Nutzer nur noch bei rund 4 Euro. Doch genau dies sorgt dafür, dass Netflix mehrere hunderte Millionen Euro entgehen. Nicht weiter unwichtig für das Unternehmen, ist die Stagnation der Nutzerzahlen. Auch dies ist der illegalen Weitergabe der Login-Daten verschuldet.
Netflix möchte daher in Zukunft Maßnahmen ergreifen, die es verhindern sollen, dass Accounts aus unterschiedlichen IP-Bereichen gleichzeitig genutzt werden können. Noch ist aber unklar, wie genau das Unternehmen dies realisieren möchte. Denn es kann ja natürlich auch einmal vorkommen, dass ein Familien-Mitglied verreist oder von Unterwegs aus Serien und Filme schauen möchte. Dann unterscheiden sich natürlich die IP-Adressen im Vergleich zu den anderen Nutzern. Daher sind auch andere Verifizierungsmöglichkeiten denkbar.
Ab wann Netflix mit den Maßnahmen beginnt und welche Konsequenzen drohen ist noch nicht klar. Das Netflix allerdings bereits an den Maßnahmen arbeitet, das hat Greg Peters (Produktchef) bereits im dritten Quartal 2019 angekündigt. Seit dem Zeitpunkt untersucht Netflix die Möglichkeiten und sucht nach einer Nutzerfreundlichen Lösung.
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Twitter-Post sorgte für Verwirrung
„Love is sharing a password„: Diesen Tweet setzte Netflix vor gut zwei Jahren ab und sorgte für Verwirrung. Denn für viel war dies der Anstoß dafür Ihre Zugangsdaten mit anderen zu teilen. Jetzt will das Unternehmen aber genau dagegen vorgehen. Ein Widerspruch der sicher bei vielen Nutzern natürlich nicht gut ankommen wird.
Love is sharing a password.
— Netflix (@netflix) March 10, 2017
Wie will Netflix gegen die Account-Weitergabe vorgehen?
Welche Maßnahmen oder Methoden das Unternehmen gegen den Kampf der Account-Weitergabe ergreifen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Eine Methode wäre die Anfangs beschriebene IP-Lösung. Das könnte aber auch dazu führen, dass Familienmitglieder mit unterschiedlichen IP-Adressen ebenfalls nicht mehr gemeinsam streamen können. Eine andere Lösung wäre die Überprüfung mit Ausweisdokumenten, aus denen herausgeht, dass die Nutzer an ein und derselben Adresse gemeldet sind.
Ein Geotracking dürfte sich hinsichtlich des Datenschutzes eher schwierig gestalten. Außerdem müssten die Nutzer hierfür eine Freigabe erteilen.
Wie Techbook in ihrem Artikel zum Thema beschreibt, wäre auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz eine denkbare Alternative. Wie es in dem Artikel weiter heißt, stellte für diese Lösung bereits ein Unternehmen, aus den USA, die notwendige Software vor. Das Programm soll automatisch nichtzahlende Nutzer, anhand von verschiedenen Parametern (Ort, Uhrzeit, Anmeldedaten) identifizieren.
Durch den Einsatz der Software könnte Netflix schwarze Schafe identifizieren und künftig die Anmeldung fremder Zugangsdaten unterbinden. Dabei könnte ein Hinweis erscheinen, dass es sich nicht um einen eigenen Account handelt und man ein eigenes Abo abschließen soll.
Hier haben wir Ihnen noch 25 kostenfreie Netflix-Dokus zusammengefasst.